Es fing schon übel an. Im Jahr 905 fand ein kleiner Rotzlöffel namens Kokinshu in einer Höhle auf der japanischen Insel Hokkaido den schönsten aller Zähne: mich. Er rieb an mir und kurz darauf im Oktober 2000 war ich als Haiku-Orakel im Internet. Welch Abstieg!

Ich musste als Lockvogel für diese Haiku-Winzgedichte herhalten. Verbrämt wurde dies damit, per Assoziation Gedankengänge beim Orakelbefrager auszulösen, die seinen Tag beeinflussen. Menschenwesen und Gedankengänge. Ha!

Zum Glück wurde die Haiku-Website Anfang 2004 vom Netz genommen. Einen Augenblick hatte ich Ruhe. Nur um 2005 auf der Site eines Webdesigners in der Rubrik "Spielereien" wieder Dienst schieben zu müssen. SPIELEREIEN!

Ich bin nun wirklich der liebenswürdigste und geduldigste Weisheitszahn des Universums, aber da kochte mein Zahnschmelz und ich sandte eine Protestnote an die Milchzähne in aller Welt. Diese vernahm ein Zahnarzt in Essen und schritt gleich zur Tat.

Ich entkam den Spielereien und erschien unter dem würdigen Namen Weisheitszahnorakel im Juni 2005 auf der Zahnarztwebsite. Auf meine liebenswürdige Art und Weise überzeugte ich dann den Zahnarzt, mir einen eigenen Auftritt im Netz zu gewähren.

Und so perle ich nun hier seit April 2007 meine Weisheiten vor die Menschenwesen. Besser als nichts, aber wenn ich diesen Kokinshu erwische, dann setzt es was.